Glauben

 

Hier geht es um das Bekennen des Gottes, den ich real erfahren habe; man kann ihn mir also nicht ausreden. Daneben möchte ich ausdrücklich „keine anderen Götter“ haben, wobei ich für mich an Heilige, Engel, etc. denke. Haarspaltereien bzgl. „anderen Göttern“, wie z.B. Hobbies, Auto usw. sind ausgesprochen sinnlos.

 

Ich gehe davon aus: Würden hier beispielsweise Gedanken zur Anthroposophie, Buddhismus, Reiki und ähnlichen Dingen angeboten, wäre mir viel Zustimmung und Verständnis sicher. Ich nehme mir dahingegen ausdrücklich die Freiheit und bedaure sog. aufgeklärte, moderne Menschen und Sonst-was-Versteher und / oder -Praktizierer. Denn worin unterscheidet sich wohl die den Christen vorgeworfene Lächerlichkeit des Glaubens gegenüber der vom Verteilen von Energiesteinen in der Wohnung oder vom Glauben an Chakren usw (*1 siehe Jesaja 44, 13-20 bzw. das dahinterstehende Prinzip). Etwas weniger Hochmut der „modernen und aufgeschlossenen“ Leute und etwas mehr Nachdenken wären gelegentlich hilfreich. Ach ja: im alten Griechenland gab es im Übrigen Tempel, die vorsichtshalber, um keinen zu übersehen, „dem unbekannten Gott“ geweiht waren.

 

Ja, geht’s noch ?!

 

Schon plemplem, dass man in diesem Land für das Bekennen seines christlichen Glaubens Schläge einstecken muss und gesagt bekommt, wie zurückgeblieben man sei! Aber nein, ganz im Gegenteil. Nichts und niemand war und ist jemals radikaler, als Gottes Wirken durch Jesus. Und anstatt angestaubt, ist diese Radikalität in jeder Hinsicht moderner als die Moderne von gestern, heute oder morgen. Wer keine Ahnung hat, weist mit dem Finger auf die Institution Kirche (gleich welcher Couleur) und senkt den Daumen. Als ob es jemals um die Kirche ginge oder Religion. Es ist, verkürzt formuliert, nur eine Form von Organisation mit dem Ziel, das Jenseitige i.w.S. zu bedenken. Es geht nicht um den Aufkleber, den eine Organisation trägt; weder um die Museums-Tradition von Pius-Brüdern, noch um manche Attacken freikirchlicher Natur aus der evangelischen Richtung. Auch Kirche oder Gemeinde kann in manchen Fällen kaputt machen - da handeln Menschen. Ja, um was geht es denn dann?

 

Darum: „Das höchste Gebot ist das: du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (5. Mose 6, 5; 3. Mose 19, 18; auch Markus 12, 28-34). Größer als dieses ist kein anderes Gebot.“ Punkt.

 

Alles muss nur in diesen großen Rahmen passen. Was das an unglaublicher, individueller Freiheit zulässt, die doch jeder sucht …?! Es geht nämlich auch nicht um: du musst, du darfst nicht usw. Derlei Moralapsostel müssen mindestens hier noch kräftig lernen (*2 siehe Lukas 18, 9-14).

 

Jeder Mensch in freien Gesellschaften hat die Möglichkeit, sich einer christlichen Gruppierung anzuschließen, die zu seiner Person passt. Dieses Angebot von Möglichkeiten ist sehr groß und genügt der individuellen Buntheit der Menschen leicht. Ich muss nicht vor Begeisterung tanzen, wenn ich das nicht will. Ich muss nicht mit Anzug und Krawatte in die Gemeinde, wenn ich das soll, aber nicht möchte - weil ich mir diese Gemeinden eben dann nicht auswähle.

 

Abschließend: Gott fordert darüber hinaus niemanden auf, das Denken aufzugeben und in Weltfremdheit fröhlich oder auch abgehärmt vor sich hinzudämmern; das beschließt, wenn, dann jeder für sich selber. Wir sind im Gegenteil dazu aufgefordert, u.a. wachsam zu sein und für unsere Umgebung Verantwortung zu tragen. Es sei, auch anderen Christen, gesagt, dass dafür breit gestreutes Interesse am Informieren, Wissen und Verstehen Voraussetzung ist - unabhängig vom Intellekt. Menschen wurden nicht als weltfremde Deppen geschaffen und Christen sollten genau das auch nicht sein (die Ausnahmen der Abgeschiedenheit von z.B. kontemplativen Bet-Orden ist hierin kein Widerspruch).

 

 

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*1 Jesaja 44, 13-20 13 Der Holzschnitzer misst einen Block ab, umreißt ihn mit dem Stift, zeichnet mit dem Zirkel vor und arbeitet die Form mit Stecheisen aus. Sein Schnitzbild sieht aus wie ein Mensch. Es ist ein Prachtstück von Mann. Dann wird es in ein Haus gestellt. 14 Vorher fällt man eine Zeder, wählt eine Eiche oder sonst einen stärkeren Baum, pflanzt eine Fichte, die der Regen wachsen lässt. 15 Sie dienen ihm als Feuerholz, er nimmt davon und wärmt sich damit, heizt ein, um damit Brot zu backen, oder er schnitzt daraus einen Gott und wirft sich nieder vor ihm. 16 Die Hälfte davon legt er ins Feuer, röstet Fleisch in der Glut und sättigt sich daran. Auch wärmt er sich und sagt: 'Ah, mir wird warm! Wie gut das tut!' 17 Und den Rest davon macht er zu einem Gott, zu seinem Götterbild. Er bückt sich vor ihm, wirft sich nieder und betet zu dem Holz: 'Rette mich, du bist ja mein Gott!' - 18 Unwissend sind sie und ohne Verstand! Ihre Augen sind verklebt, dass sie nichts sehen, und ihr Herz, dass es nicht begreift. 19 Keiner denkt darüber nach und kommt zu Verstand: 'Die Hälfte habe ich verbrannt, in seiner Glut backte ich zum Essen Brot und röstete Fleisch, und den Rest davon machte ich zu einem Gräuel. Vor einem Holzklotz bückte ich mich.' 20 Wer Asche hütet, ist betrogen, sein Herz hat ihn getäuscht. So rettet er sein Leben nicht, so sagt er nicht: 'Ein Trugbild hab ich in der Hand!'

 

 

*2 Lukas 18, 9-14 9 Dann wandte sich Jesus einigen Leuten zu, die voller Selbstvertrauen meinten, in Gottes Augen gerecht zu sein, und deshalb für die anderen nur Verachtung übrig hatten. Er erzählte ihnen folgendes Gleichnis: (Römer 10.3) (Matthäus 5.6) 10 "Zwei Männer, ein Pharisäer und ein Zolleinnehmer, gingen zum Gebet in den Tempel. 11 Der Pharisäer stellte sich hin und betete für sich: 'Ich danke dir, Gott, dass ich nicht so bin wie die anderen Menschen, all diese Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder wie dieser Zolleinnehmer dort. (Jesaja 58.2-3) 12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von all meinen Einkünften.' (Matthäus 23.23) 13 Der Zolleinnehmer jedoch blieb weit entfernt stehen und wagte nicht einmal, zum Himmel aufzublicken. Er schlug sich an die Brust und sagte: 'Gott, sei mir gnädig. Ich bin ein Sünder.' (Psalm 51.19) 14 Ich sage euch: Dieser Mann wurde von Gott für unschuldig erklärt, der andere nicht. Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird von Gott erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, wird von Gott erhöht werden."

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